Dein innerer Kompass
„Du hast in dir einen inneren Kompass, den du im Außen nie finden wirst. Du kannst noch so schnell laufen, dir noch so viele Dinge kaufen oder noch so scheinbar erfolgreich sein, du wirst nie ankommen, wenn du nicht stehen bleibst und alle Energie zu dir zurücknimmst“, meinte Delia und lächelte.
„Das klingt auf den ersten Blick egoistisch.“ Ruth runzelte nachdenklich die Stirn.
Delia nickte. „Das haben wir so konditioniert. Doch stell dir einen Menschen vor, der in sich ruhend und mit all seiner Kraft gesegnet, für sich eine klare, ruhige Entscheidung trifft und einen nächsten Schritt vollzieht. Ohne etwas anderes abzuwerten. DAS ist eine Botschaft und eine Handlung, die Wellen auslöst. Wenn er liebevoll aus sich heraus wirkt, dann dient er letztendlich allen Menschen, da er seine eigene Essenz auf die Erde bringt.“
„Ja, ich spüre, wie viel Kraft in dieser Aussage steckt“, antwortete Ruth und blickte dann jedoch fragend zu ihrer Freundin. „Doch manchmal habe ich das Gefühl, als ob es fast wie eine Sucht ist, etwas tun zu müssen und sich mit den Dingen anderer Menschen oder Gruppen zu befassen.“
„Weil es das ist. In Hunderten, wenn nicht sogar Tausenden Inkarnationen haben wir erlebt, dass wir scheinbar nur im Außen das bekommen, was wir uns so sehr wünschen: Wertschätzung, Bestätigung, einen Sinn, vielleicht sogar Liebe. Das schale Gefühl im Innern nahmen wir noch nicht wahr, weil es erst jetzt an der Zeit ist, um aufzuwachen.“ Delia liess ihren Blick über das Bergpanorama schweifen, bevor sie fortfuhr: „Diese vermeintliche Quelle von Glück im Außen loszulassen, braucht wirklich viel Mut und ist nicht ganz so einfach, wie es vielleicht scheint. Es fordert dich jeden Moment wieder aufs Neue heraus. Doch es ändert schlussendlich alles, dich, deine Mitwelt, das ganze Universum. Wenn wir wieder anfangen, aus unserem innersten Kern heraus zu leben, dann ändert sich alles. Alles!“
Ausschnitt aus dem Buch „Herzensblicke“.
