„Es ist alles so anders, wie ich dachte, dass es sei“, fügte sie nach einer Weile der Stille hinzu und blickte hinüber zu Amin, der sie aufmerksam ansah.
„Ja, die Welt ohne die Spiele des Mangels und des Leidens ist eine andere“, antwortete er schließlich und ließ seinen Blick umherschweifen, „ohne Drama. Ohne Kampf und Angst. Ohne Wollen und Haben. Jenseits der Spiegel und hinter dem Horizont der Dualität gibt es nur noch Fülle, Vertrauen und Klarheit. Manchmal wünschte ich mir, ich könnte dies der Welt schenken. Den vielen Menschen auf der Suche einen Einblick geben, was doch so nah ist, wenn wir wahrhaftig erlauben. Wenn wir wahrlich loslassen lernen und uns hingeben können.“ Amin lächelte und drückte Delia an sich.
Sie blickte zu ihm hoch. „Das wünsche ich mir manchmal auch. Doch dann erinnere ich mich an meine eigene Reise und wie viel ich auf diesem Weg an Reichtum erfahren durfte. Ein Reichtum an Erfahrung und Weisheit, die es mir möglich gemacht haben, diese neue Welt zu betreten. Wir müssen nichts forcieren oder beschleunigen. Es wird geschehen. Für jeden Menschen auf seine Weise und zu seiner Zeit.“
Ausschnitt aus dem Buch „Seelenblicke“ (Band 2) ❤
